Gemeinde St. Josef in Frankenholz

Ein „Kraft spendender Zufluchtsort“

Abschluss der Außenrenovierung von St. Josef festlich begangen

Ein wirkliches Schmuckstück ist die Kirche St. Josef in Frankenholz geworden. Mit einem Festgottesdienst und einem anschließenden Empfang wurde die Außenrenovierung des Gotteshauses würdig gefeiert.

„Warum ist der Erhalt eines Kirchengebäudes wichtig“, fragte Pfarrer Ulrich Weinkötz in der Begrüßung. „Weil es etwas erzählt über den Ort, die Menschen, ihre Frömmigkeit, ihr Leben, das hier einst vom Bergbau geprägt war.“ Es ist gut und wichtig, dass das Gotteshaus, das sich in der Nähe der Schule, des Bürgerzentrums und der Kita befinde, offen sei. Denn es lade ein, hereinzukommen, zu verweilen zu beten und zu schauen. St. Josef habe die rund 600 Katholiken durch ihr Leben begleitet: Sie wurden hier getauft, gingen zur Erstkommunion, haben geheiratet und eines lieben Verstorbenen gedacht. Jeder habe die Kirche aufgesucht in Freud und Leid: „Man darf hier lachen und weinen.“

Über die Arbeiten und ihren Verlauf sprach der Pfarrer am Ende des Gottesdienstes: Im Juli 2019 wurden die Arbeiten bereits in Angriff genommen. Corona, schlechtes Wetter, Minustemperaturen, Materialmangel und Unvorhergesehenes „brachten den Terminkalender immer neu durcheinander“, sagte Pfarrer Ulrich Weinkötz. Zunächst wurde das alte Dach abgetragen, machte Platz für neue Ziegel, die den ursprünglichen entsprechen sollten. Der Pfarrer vergaß nicht die Probleme zu erwähnen, die die Eindeckung der Seitenschiffe bereitete. Grund war, dass der Dachaufbau zunächst ertüchtigt werden musste. Gravierende Mängel wies auch die Portalüberdachung auf, die schließlich behoben werden konnten. Die Dachentwässerung sowie die Kanalarbeiten „bekam man Gott sei Dank gut in den Griff“, bekräftigte der Pfarrer.

Vor die Qual der Wahl sah sich der Gemeindeausschuss bei der Auswahl der Fassadenfarbe gestellt. Am Ende sprach sich die Mehrheit für ein dezentes Taubenblau aus, „das zu den anderen hervorstechenden Gebäuden der Umgebung passt“. In dunklem Grau heben sich passend Umrandungen oder Rahmen ab. Ein Kontrast setzt diese Farbe zu dem in Gelb gefassten Kreuz, das oberhalb des Hauptportals in einen sternförmig anmutenden Rahmen eingefasst ist. Im selben Ton wurde auch der Kirchturm gestrichen. Die Zifferblätter der Uhr sind gut sichtbar ebenfalls restauriert worden.

Viel besser zur Geltung kommen jetzt die beiden Glasfenster auf der Ost- und Westseite der Kirche. In Absprache mit dem Bischöflichen Denkmalamt wurde nämlich die dunkle Rückwand hinter den Gläsern entfernt. Pfarrer Weinkötz: „Die zwei Glasfenster beleben jetzt in ihrer Frische die Außenfassade erheblich.“ Dazu trage nicht zuletzt die „gelungene Farbgebung in allen Fensternischen bei“.

Pfarrer Weinkötz verhehlte nicht, dass die Außenrenovierung bereits den alten Verwaltungsrat der Kirchenstiftung St. Josef beschäftigt hatte; später auch den neuen der Kirchengemeinde Heiliger Nikolaus. „Schließlich waren enorme Kosten zu stemmen, die St. Josef allein nicht hätte bewältigen können“. Das Bauvolumen lag anfangs bei etwa 540.000 Euro. „Jetzt stehen wir bei 630.000 Euro, wobei noch nicht alle Schlussrechnungen vorliegen.“ Da das Vorhaben bereits vor einigen Jahren geplant wurde, gewähre die Diözese Speyer noch einen Zuschuss von 70 Prozent, zahle die Baunebenkosten sogar komplett. Und diese liegen momentan bei 468.000 Euro. So verbleiben noch 162.000 Euro, die St. Josef finanzieren müsste. Davon übernimmt 100.000 Euro die Kirchengemeinde, die auch den Rest über ein Darlehen vorfinanziert. Mit Hilfe von verwendbaren Rücklagen von St. Josef und Spenden soll diese Summe zurückbezahlt werden.

Bürgermeister Christian Prech lobte das Ergebnis der Renovierung und Sanierung: „Die Kirche erstrahlt in neuem Glanz.“ Er bezeichnete das „helle und schöne Gotteshaus“ als Kraft spendend, als Zufluchtsort. Wichtig ist in seinen Augen, dass Gebäude, in die „so viel Geld investiert wurde“ unter Denkmalschutz gestellt würden, weil so ihre Bedeutung gewahr werde.

Das heutige Fest sei nicht nur ein Ereignis für die Kirchengemeinde, sondern für die gesamte Dorfgemeinschaft, sagte Ortsvorsteher Rudi Müller. Nach der Innenrenovierung 2008/2009 habe die Kirche nun auch ein neues Kleid; das Dach sei zwar neu, aber seinem historischen Zustand nachempfunden. Der „Dom am Höcherberg“ sei aufgrund der Höhenlage weithin sichtbar wie eine Burg, lobte Müller „das Frankenholzer Wahrzeichen“.

Gemeindeausschuss-Vorsitzende Isabel Meiser dankte allen, die sich hier eingebracht und die mitgearbeitet haben. St. Josef sei wegbegleitend und zukunftsweisend.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor unter der Leitung von Pia Herrmann sowie Elena Herrmann (Violine).

Im Anschluss gab es bei schönstem Frühlingswetter einen Empfang auf dem Vorplatz, der regen Zuspruch fand.




St. Josef wird instand gesetzt

Wie auf den Bildern zu sehen ist, macht die Außeninstandsetzung unserer Kirche St. Josef weitere Fortschritte.

Die Schneidearbeiten der Dachziegel (Tonbiber) im Bereich der Kegeldachfläche sind schon seit längerem abgeschlossen. Die Dachdeckerfirma Horbach hat die Dachfläche abschließend gereinigt und die Arbeitsebenen auf dem Gerüst abgebaut.

Die Malerfirma Hilgert hat die Arbeiten am Ostgiebel ebenfalls abgeschlossen. Bald steht die Außenfassade des Turms an.

Um die Glasfenster auf der Ost- und Westseite der Kirche besser zur Geltung zu bringen, wurde die dunkle Rückwand hinter den Gläsern beseitigt und zur Neugestaltung die Glaskunstfirma Krumholz herangezogen. Es wurde eine engere Auswahl des Kathedral-Glases getroffen und die Ausführungsvarianten in Zusammenarbeit mit dem Bischöflichen Denkmalamt besprochen. Die beiden Glasfenster beleben jetzt in ihrer Frische die Außenfassade der Kirche erheblich und unterstützen den farbig wohl abgestimmten Ton sowohl des Außenanstrichs als auch davon abgehoben in den Fensternischen. Hier hatte der Gemeindeausschuss der Gemeinde St. Josef eine gute Wahl getroffen. 

Weil es immer wieder zu Feuchtigkeitsbildungen im Bereich des Hauptschiffes kam, aber auch im Turmbereich, verursacht durch eine nicht ausreichende oder innenwendige Dachentwässerung, wurde auch dieses Problem angegangen. Es sollten in Zukunft hier keine Mängel mehr auftreten.

Trotz der Ausnahmesituation durch die Corona-Epidemie gingen die Arbeiten weiterhin ordentlich voran. Doch im Bereich der Seitenschiffe lag manches im Argen, was für das bloße Auge nicht vollständig zu erkennen war. Damit ist jetzt nicht die Regeldachneigung für Biberdeckung gemeint, denn die liegt bei > 30°. Die Neigung der Seitenschiffe liegt aber bei DN > 22°. Die Kirche als höherwertiges Gebäude sollte aber nach den aktuellen Vorgaben einer erhöhten Anforderung entsprechen, was aber zur Folge hat, dass auch der Dachaufbau verbessert werden muss. Beim Begehen der beiden Seitenschiffe fand man einen nicht belüfteten Raum vor, verschiedene Sparren sind von Holzschädlingen befallen, der bisherige Dachaufbau ist auch nicht vollständig mit dem Bauwerk verankert, so dass er teilweise ertüchtigt werden muss. Auch muss noch eine Menge an altem Bauschutt entfernt werden.

Die Konstruktion der Portalüberdachung zeigt ebenfalls Mängel, die nachgebessert werden muss. So ist die Brettschalung über der Balkendecke zerstört, Punkte der Lastabtragung müssen ertüchtigt werden, auch Balken / Kanthölzer zeigen Schäden. Man ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Massivholzschalung über dem rechten Seitenschiff komplett, über dem linken zum Teil, demontiert werden muss. Sicherlich kann unser Architekt, Herr Sedlmeier, noch besser die Situation darlegen, warum es in verschiedenen Bereichen zu Mehrkosten gekommen ist, die so im Detail nicht vorhersehbar waren. Aber für mich als Laie wird deutlich: es wird teurer.

Die Auftragssumme für die Außeninstandsetzung lag zu Beginn der Maßnahme bei ca. 510.000.-€, inclusive ca. 79.000.- € Nebenkosten (Architekt, Ingenieure….). Diese Nebenkosten werden zu 100% von der Diözese getragen. Wie hoch die reinen Baukosten am Ende der Maßnahme sein werden, schätzen wir zurzeit auf ca. 550.000.-€. Denn es liegen noch Nachträge, die in der Prüfungsphase sind, vor. Voraussetzend, dass nicht noch weiterhin Unvorhergesehenes hinzukommt. Es gilt also nach Stand vom 1. Juni 2020 ca. 471.000.-€ reine Baukosten zu finanzieren. Dies ist möglich durch die 70%ge Bezuschussung durch die Diözese (ca. 329.700 €), den Eigenanteil der Kirchenstiftung St. Josef in Höhe von ca. 35.000.-€, was den zweckgebundenen Rücklagen für die Kirche St. Josef entspricht. Des Weiteren hat der Verwaltungsrat beschlossen, dass die Kirchengemeinde Hl. Nikolaus eine Bedarfszuweisung in Höhe bis zu 100.000.-€ zur Verfügung stellt. Die Kirchenstiftung St. Josef hat noch eine Spende von 5000.-€ zugesagt. Wenn wir alle Posten zusammenrechnen, bedeutet dies im Augenblick, dass wir ein kleines Defizit haben werden.

Die Ausführung der Turmsanierung außen steht noch an und kann nach Fertigstellung der Eindeckung des rechten Seitenschiffes beginnen. Wir hoffen, dass in den nächsten Wochen die Dachsanierung abgeschlossen werden kann. Die Fassadenflächen mit den Außenflächen des Glockenturmes werden ca. weitere 6 Wochen in Anspruch nehmen, so dass bis September mit der Fertigstellung der Instandsetzungsmaßnahme gerechnet werden kann.

Und wann werden die Glocken wieder läuten? Es hat sich gezeigt, dass hier alle Maßnahmen, die zur Ertüchtigung der Statik des inneren Bereichs, an dem die Glocken hängen, noch einmal sehr genau angeschaut werden müssen, um eine realistische Kostenermittlung auf dem Tisch zu haben. Zurzeit liegen wir bei ca 155.000.-€. Bei Antragstellung an die Diözese wäre eine Regelbezuschussung von 60% inclusive Nebenkosten zu erwarten.

Wenn der Verwaltungsrat weiß, wie hoch die Kosten der Außensanierung der Kirche St. Josef tatsächlich sind, wenn die Haushaltsabschlüsse der Kirchengemeinde Hl. Nikolaus von 2016, 2017, 2018, 2019, für deren Fertigstellung die Regionalverwaltung zuständig ist,  endlich vorliegen, wenn zu erkennen ist, welche Mittel die Kirchenstiftung St. Josef und die Kirchengemeinde Hl. Nikolaus überhaupt noch zur Verfügung haben, wenn ebenso drängende Maßnahmen in den anderen 3 Gemeinden gerecht berücksichtigt werden können, wenn der allgemein verfügte Baustopp in der Diözese uns nicht zu hart trifft, und rapide sinkende Schlüsselzuweisungen an die Kirchengemeinden uns nicht ganz die Hände binden, wenn also der Kassensturz erfolgt ist und wir dann sehen, wo wir stehen, erst dann können wir verantwortlich weitere Schritte gehen.

Jetzt ist auf jeden Fall die Kirche St. Josef gesichert, sie erstrahlt in neuem Glanz. Freuen wir uns darüber, dass sich eine solche Maßnahme in der heutigen Zeit noch realisieren lässt. (Ulrich Weinkötz)