Leitende Perspektiven

Die in den Leitlinien der Diözese formulierten vier Perspektiven, die alle Bereiche des kirchlichen Lebens bestimmen sollen, beschreiben Haltungen, die uns auch hier leiten und alle vier Kernbereiche mitprägen:

 

1. Spiritualität: engagiert für ein neues Wachstum im Glauben an Jesus Christus.

2. Evangelisation: offen für jeden und bereit, Menschen neu für den Glauben an Jesus Christus und seine Kirche zu gewinnen, um Gemeinschaft und Gemeinde aufzubauen.

3. Anwaltschaft: sich einmischen in eine unheile gesellschaftliche und ökologische Wirklichkeit.

4. Weltkirche: die Einheit der Gemeinden und der Kirche nach innen und außen suchen, den Dialog leben.

Um das Leitbild umzusetzen, sollen entsprechend der 4 Kernziele für uns 4 Fragerichtungen wegweisend sein:

  1. Wie können wir unsere Gottesbeziehung so leben, dass sie uns selbst trägt und andere neugierig macht? Wie werden wir eine evangelisierende und missionarische Pfarrei? Wie können wir Menschen neu ansprechen?
  2. Wie können wir die Nachfolge Jesu leben in selbstverantwortlichen Gemeinden und dort offen sein für die Vielfalt und die Lebensweise der Menschen von heute? Wie werden wir eine ansprechende Pfarrei? Wie können wir neue Menschen ansprechen? Wie fördern und integrieren wir den Reichtum der Begabungen und Charismen unter uns?
  3. Wie können wir uns, inspiriert vom Evangelium, profiliert und entschieden in unsere Gesellschaft einmischen?  Wie zeigen wir unser Herz? Wofür stehen wir ein?
  4. Wie können wir Zeugnis geben von der anzustrebenden Einheit der Christen und uns dialogfähig zeigen mit allen Menschen in ihrer bunten Vielfalt? Wie gestalten wir Einheit unter uns und wie leben wir den Dialog?

 

Kitas gehören zur Pfarrei

Diese Fragerichtungen sollen uns leiten, unser Leitbild herunterzubrechen in ein konkretes Handeln.

Dasselbe gilt auch für das Leitbild unserer beiden Kitas! Sie wurden 2014 erstellt und vom damaligen Pfarrgemeinderat verabschiedet. Beide sind getragen von dem Bewusstsein, dass Kitas, die zur Gemeinde gehören, getragen sind vom Geist Jesu Christi und seiner Botschaft. Damit dieses Bewusstsein immer neu belebt und gestärkt werden kann, um seine prägende Kraft im Verhalten gegenüber den Kindern, den Eltern aus verschiedenen Milieus und den Erzieherinnen und Erziehern zu entfalten, braucht es Begleitung und Evaluation. Ohne die Pflege eines Beziehungsgeflechtes untereinander und zur Gemeinde vor Ort kann es nur schwerlich umgesetzt werden. Auf der Grundlage des jeweiligen Leitbildes, des im Augenblick erarbeiteten SpQM und des pastoralen Konzeptes der Pfarrei soll entsprechend unserer Fragerichtung ein pastorales Konzept für die Kitas mit der dortigen Leitung und den Erzieherinnen und Erziehern erarbeitet werden. 

Dem allgemeinen Trend zum Trotz möchten wir uns nicht damit abfinden, dass der Glaube und die in unseren Gemeinden verfasste Kirche immer mehr an Bedeutung verlieren.

Konkret:

  • dass immer weniger Menschen aus den verschiedenen Milieus den Weg zu uns finden,
  • dass die Aktiven immer weniger werden und ihre Begeisterung verlieren.

Glaube und Gemeinschaft gegen Individualisierung

Wir glauben, dass auch und gerade in unserer heutigen Zeit Glaube und echte Gemeinschaft ein Gegenmodell zum gesellschaftlich bedenklichen Trend der zunehmenden Individualisierung, Ruhelosigkeit und Vereinsamung sein können. Wir glauben, dass wir als konkrete christliche Gemeinde unseren Teil dazu leisten können, dass Menschen wieder Ruhepole, Halt und Heimat in einer immer anonymer werdenden Gesellschaft finden.

Wir sehen uns in dieser Sichtweise bestärkt durch die jüngsten Verlautbarungen und Entwicklungen der verfassten Kirche, insbesondere der mit Papst Franziskus verbundenen Aufbrüche, die sich auch in den Leitlinien unsere Diözese niederschlagen.

Wir möchten als Gemeinde wieder wachsen – nicht nur im vordergründigen Sinn, dass unsere Gottesdienste und Veranstaltungen wieder von mehr Menschen besucht werden, sondern in dem Sinn, dass es uns gelingt, wieder mehr Menschen für den Glauben neugierig zu machen. Wesentliches Element hierbei ist die offensive Zuwendung zur Welt anstatt einem Rückzug und einer Abschottung ins Binnenkirchliche.

Hierbei wird viel davon abhängen, wie es uns gelingt, die Strahlkraft unserer Gemeinden zu steigern. Als Schlüssel und wesentlicher Ansatzpunkt hierfür erscheinen uns eine Rückbesinnung, Neubelebung und Stärkung der eigenen Gottesbeziehung durch Evangelisation und die Sorge um die Motivation und das geistliche Wachstum unserer Gemeindemitglieder.

 

Blicke nach innen und außen richten

Gemäß dieser Sichtweise wollen wir in zwei Blickrichtungen nach innen und außen wachsen:

  • Nach „Innen“: Die innere Beziehung zu Jesus Christus zum Strahlen bringen, darin wachsen und die Vielfalt der Charismen fördern.
  • Nach „Außen“: Neue missionarische Formate für Erwachsene und neue Zielgruppen entwickeln. 
  • Nach „Außen“: Mit der Vielfalt der Charismen unter uns sich einmischen in eine „zerrissene Gesellschaft und Welt“.
  • Nach „Innen“ und „Außen“:  Wir wollen die Einheit in Christus nach innen und außen bezeugen, den Dialog leben und durch einen ermöglichenden Leitungsstil in der Selbstständigkeit und in der Einheit wachsen.

Das sind unsere Kernziele, unsere Fragerichtungen und unsere Blickrichtung, in der Hoffnung, damit mehr Klarheit darüber zu schaffen, in welchem Rahmen wir uns bewegen und was wir eigentlich wollen. Damit haben wir auch schon ein wenig beschrieben, wie wir den gewünschten Zustand unserer Pfarrei in den 4 Gemeinden sehen, den wir erreichen wollen.